In den letzten beiden Wochen nach meinem Besuch im Wildpark Alte Fasanerie hat sich die gesundheitliche Situation unserer ältesten Katze Diana, genannt Jahnchen, enorm verschlechtert und es waren fast schon täglich Besuche bei unserem Tierarzt fällig. Jahnchen litt schon gut drei Jahre an einer Nierenerkrankung, die wir allerdings in der gesamten Zeit sehr gut im Griff hatten. Richtig problematisch wurde es erst jetzt, nachdem sie plötzlich nichts mehr gefressen hatte. Da übermäßig anfallende Harnstoffe auch über das Verdauungssystem abgebaut werden, war nicht mehr fressen das größte Problem. Somit wurde der Prozess der inneren Vergiftung bei ihrer schweren Niereninsuffizienz rasant beschleunigt. Wir hatten dann noch versucht mit einem Diazepam das bei Katzen appetitanregend wirkt sie wieder zum fressen zu bewegen, aber es funktionierte nur beim ersten Versuch für zwei Tage und danach überhaupt nicht mehr. Wir hatten bis zuletzt immer noch gehofft das sie selbst aufgibt und in Ruhe einfach einschläft, aber sie war noch nie der Typ irgendwann aufzugeben! Vor 10 Jahren hatte sie einen Darmverschluss mit einer totalen Invagination des Darm mit einer längeren OP und verlor dabei gut 20 bis 30 cm ihres Darm in Höhe des Blinddarm. Auch dies, was bei fast 95 % der Katzen eigentlich zum Tod führt, hatte sie locker weggesteckt und war wieder völlig genesen. Dieses Mal war alles anders und wir wussten das es nur noch eine Frage eines sehr kurzen Zeitraumes sein würde, bevor sie wirklich sterben würde. Natürlich wollten wir nicht loslassen, aber wir wollten auch nicht mit ansehen wie sie sich nur noch quält. Schon am Samstag den 12.09. hätten wir eigentlich diesen Schritt einleiten müssen, aber ich hatte es nicht übers Herz gebracht. Es ist wirklich verdammt schwer loszulassen und man möchte natürlich auch keine falsche Entscheidung treffen. An diesem Wochenende hatte ich sie noch einmal hoch auf ihre geliebte Dachterrasse getragen, denn selbst raus ging sie schon lange nicht mehr. Von ihren ehemals gut 4,3 Kg waren am Samstag nur noch knapp 2,6 Kg übrig geblieben. Am Montag den 14.09. hatte ich dann unseren Tierarzt Holger Linden angerufen und ihn gebeten zu uns nach Hause zu kommen. Wir hatten Jahnchen dann am Abend, es war ein wunderschöner Sonnenuntergang um 19:20 Uhr, auf unser Bett gelegt und waren natürlich alle drei auf dem Bett mit dabei, wie sich das gehört wenn ein geliebtes Familienmitglied über die Regenbogenbrücke gehen muss. Holger hatte sie noch einmal untersucht und dabei festgestellt das ihre Lunge schon voller Wasser war und sie uns in Kürze wahrscheinlich jämmerlich erstickt wäre. Er war auch der Meinung das jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war sie gehen zu lassen. Dann geschah alles ganz in Ruhe und sie bekam zuerst eine Vollnarkose und dann nach etwa einer viertel Stunde die eigentliche Spritze zum Einschlafen, damit sie wirklich in Ruhe über die Regenbogenbrücke gehen konnte. Dabei hatten wir sie gehalten und gestreichelt bis zum letzten Atemzug, der berühmte Hauch des Todes. Zwar war das alles sehr schwer für uns, aber ich kann jedem nur raten sein geliebtes Tier nie dabei alleine zu lassen! Wir hatten danach noch gut eine Stunde Zeit uns von ihr zu verabschieden, bevor sie dann von Pax Animalis zum kremieren abgeholt wurde. Heute weiß ich das ich die richtige Entscheidung für sie getroffen hatte und konnte dadurch jetzt auch besser und endgültig loslassen. Sie hat natürlich eine riesen Lücke hinterlassen, aber sie und wir hatten siebzehneinhalb Jahre ein wunderschönes gut behütetes und gemeinsames Leben. Wir vermissen sie sehr, aber jetzt ist sie in ihrer Urne wieder bei uns und ihren Katzenfreunden. Gute Reise Jahnchen, vielleicht gibt es ja wirklich ein Wiedersehen! Mit den folgenden Fotos lasse ich jetzt ihr Leben rückwärts noch einmal Revue passieren, um sie für uns und alle die sie kannten und auch liebten, jederzeit in guter Erinnerung zu behalten.