Geliebter Joshy!
Heute sind schon zwei Wochen vergangen, wo du uns und deine Katzenfreunde, Peaches und Leon, verlassen hast. Für uns alle sitzt der Schmerz über deinen so plötzlichen Verlust noch sehr tief. Keiner konnte nur erahnen, was wirklich mit dir los war. Wir können immer noch nicht verstehen was an diesem Freitag, dem 14. April 2023 wirklich geschehen ist. Jedenfalls bist du an diesem Freitag nicht aus deiner Kratztonne gekommen, so wie wir das von dir gewohnt waren, hast uns aber dabei immer beobachtet. Aber wir dachten zunächst, dass es dir heute einfach nicht gut ging und du nur deine Ruhe haben wolltest. Am Vorabend hattest du hellen Schleim erbrochen, indem sich eine leichte Blutspur befand, was zunächst nicht beunruhigend war, da es durch Gras fressen und trockene Halme, immer mal passieren kann. Als du dann nach drei vier Stunden aus deiner Höhle kamst, sah ich schon an deinem Gang das etwas überhaupt nicht mit dir stimmt. Du liefst dann noch hoch in unser Studio und hattest dich dort, plötzlich röchelnd hingelegt und fingst an zu schreien. Anfassen konnten wir dich gar nicht mehr. Da Holger Linden, unser Tierarzt nicht da war, haben wir uns kurzfristig entschieden, mit dir in die Tierklinik Kalbach zu fahren, die uns vorher sofort telefonisch zusagten. Deine Blutwerte zeigten einen Entzündungsprozess, der aber noch nicht so schwerwiegend war. Danach wurde eine Röntgenaufnahme gemacht und dein Bauchraum war schon sehr diffus, eine zweite Detailaufnahme bestätigte dies. Ich hatte dann mit Frau Dr. Schneider gesprochen mit der Diagnostik weiter zu machen, um abzuklären was da genau mit dir ist. Sie hatte dann ein Ultraschall gemacht und was da zu sehen war, hat uns wirklich geschockt. Du musst wahnsinnige Schmerzen gehabt haben. Sichtbar war ein Tumor in der Magenwand, der bereits zur Bauchhöhle durchgebrochen war. Diagnose: Rupturierte Neoplasie. Du hattest schon ein Loch in der Magenwand, aus dem der Mageninhalt, einschließlich deines Futter, in die Bauchhöhle gelaufen war und du hattest längst eine Peritonitis und wärst uns binnen Stunden oder weniger Tage unter wahnsinnigen Schmerzen gestorben. Es gab für uns und die Ärzte keine Möglichkeit mehr dir zu helfen. So hatten wir uns entschieden, deinem Leiden ein Ende zu machen und dich schlafen zu legen. Ich hoffe du verzeihst uns dies, denn wir waren es dir einfach schuldig. So konnten wir dir noch helfen und dir die vielen Schmerzen ersparen. Du bist dann 9 Tage vor deinem 17. Geburtstag von uns gegangen. Wir sind sicher, die richtige Entscheidung für dich getroffen zu haben. Du warst unser liebster Freund und ein ganz besonderer Kater, immer gut behütet und gepflegt, wir hatten nie etwas an deiner medizinischen Versorgung fehlen lassen und du warst die einzige Katze, die sich uns ausgesucht hatte und bei uns bleiben wollte. Als du dann hier in deinem zu Hause noch drei Stunden auf deinem Sofa lagst, hatten wir, Peaches und Leon, noch ausreichend Zeit uns von dir zu verabschieden. Noch am selben Abend so gegen 21 Uhr kam dann die junge Frau Moser von Pax Animalis in Darmstadt und hatte dich hier abgeholt. In dieser Zeit erlebte ich es noch einmal, wie du im September 2006, im Alter von knapp 6 Monaten zu uns kamst. Eigentlich warst du nur mit Bruno, deinem Züchter zu Besuch bei uns, da Bruno eine Katzenausstellung in Bergen Enkheim hatte. Wie alle älteren Itterburg Katzen bist du nicht im Korb, sondern liegend auf dem Armaturenbrett, aus Siegen angereist. Bruno hatte dich schon auf dem Arm wie er die Wohnung betreten hatte. Dann setzte er dich auf den Boden und deine Augen fingen an zu leuchten… Zuerst bist dann auf die große Katzentoilette, dann zum Wassernapf und danach sofort hoch auf unseren großen Kratzbaum. Dort lagst du glücklich und völlig entspannt auf einer Hängematte und warst sehr interessiert, was wir da beim Kaffee trinken so erzählt hatten. Ich glaube du wusstest in diesem Moment schon das du bei uns bleiben wolltest. Alex sagte noch, ist das bereits abgesprochen, soll der etwa bleiben…? Bruno und ich schauten uns überrascht an, aber es war schon irgendwie klar, dass du bleibst. Das einzige Problem war, das wir am Abend noch etwas vorhatten und wir dich, noch nicht alleine mit Daria, Jahnchen und Errol in der Wohnung lassen wollten. Da Bruno dann wieder zurück nach Bergen Enkheim fuhr, baten wir ihn dich wieder mitzunehmen und wir wollten dich dann am Sonntag, am letzten Tag der Ausstellung, dort abholen. Beim Abschied warst du gar nicht begeistert und warst schon wieder bei Bruno auf dem Arm. Ich stand ihm etwa einen Meter gegenüber, als du dich dann blitzartig losgerissen hattest und zu mir rüber gesprungen bist. Irgendwie spüre ich heute noch deine Krallen in meiner Brust. In dem Moment war klar, dass du unbedingt hierbleiben wolltest. Bruno musste eine Transportbox holen und dich zwangsweise abtransportieren. Am Sonntag dann auf der Ausstellung wollte dich gleich morgens schon jemand kaufen und wir hatten dies dann sofort verhindert und dich dann mittags schon abgeholt. Du warst sofort wieder zu Hause als wir hier in Dietzenbach eintrafen, es war als wärst du nie weg gewesen. Mit Errol hattest du dich gleich vertragen, mit den beiden Damen hat es dann noch so ca. eine Woche gedauert… Wir hatten wie an deinem ersten Tag nur Freude mit dir und du warst mit Abstand der treuste Freund, dein Leben lang. Du hattest immer deine eigene, ganz besondere Uhr und warst uns auf Schritt und Tritt auf den Fersen, warst immer präsent, wenn wir zu Hause waren. Dafür danken wir dir ganz besonders! Jetzt wünschen wir dir eine gute Reise über den Regenbogen! Sicher hast du schon deine Katzenfreunde gefunden und wer weiß, vielleicht gibt es auch für uns bald ein Wiedersehen. Gute Reise mein treuer Freund und Liebster. Wir werden dich nie vergessen!