Damhirsch - Dama dama dama
Alle Fotos 2013 - 2021 aus dem Wildpark Alte Fasanerie Klein Auheim
Damhirsche, die jägersprachlich auch Damwild genannt werden, sind in unseren Wäldern am häufigsten verbreitet. Es sind mittelgroße Hirsche bei denen die männlichen Tiere das typische Schaufelgeweih tragen. Die weiblichen Tiere sind kleiner und tragen kein Geweih. Besonders schön sind Damhirsche in der Sommerzeit, wenn sie ihr rotbraunes Fell mit den weißen Flecken tragen. Ihr Hauptverbreitungsraum sind offene Landschaften, auch in der Nähe bewirtschafteter Flächen, die mit kleineren Waldgebieten abwechseln. Selbst in sehr Stadtnahen Wäldern kommen sie häufig vor und sind nicht so scheu, wie beispielswese Reh- und Rotwild. Dies liegt wohl daran das sie als Kulturfolger dem Menschen recht nahe stehen. Bei meinen Streifzügen im Frankfurter Stadtwald, der relativ gut besucht ist, treffe ich immer wieder Damhirsche, die zwar vorsichtig, aber keinesfalls ängstlich reagieren. Einzelne Individuen lassen sich sogar füttern und kommen sehr nah heran. Ursprünglich stammt diese Art aus Vorder- und Kleinasien und wurde bereits von den Römern bei uns eingeführt. Zudem wurden sie in Zeiten des Absolutismus von Landesherren als zusätzliches jagdbares Hochwild eingeführt. Die größten Bestände in Europa hegt man in Großbritannien. Überall werden Damhirsche zudem in großen Freigehegen gehalten und spielen in der Wildtierhaltung, auch zur Fleischerzeugung eine sehr große Rolle. Damhirsche kommen in der Brunftzeit häufig an feste, oft jahrelang genutzte Brunftplätze zurück. Grundsätzlich gibt es zwei Unterarten, den Europäischen Damhirsch (Dama dama dama) und den etwas größeren Mesopotamischen Damhirsch (Dama dama mesopotamica). Wir können allerdings davon ausgehen, das bei uns nur die europäische Art angetroffen wird. Größenmäßig liegen unsere Damhirsche so zwischen Reh und Rotwild. Das heißt die Kopfrumpflänge beträgt maximal 140 cm, die Schulterhöhe bis zu 100 cm. Die Tiere tragen zudem einen hübschen schwarz-weißen Wedel, der etwa 20 cm groß ist. Im Mittel wiegen die männlichen Tiere 60 bis 90, in Ausnahmefällen bis 100 Kg. Die wesentlich kleineren Weibchen wiegen nur zwischen 35 und 55 Kg. Damhirsche ernähren sich überwiegend von Gräsern und Blättern, auch Baumrinde wird gelegentlich und in Zeiten des Nahrungsmangels im Winter gefressen. Während der Feist nehmen männliche Tiere häufig erheblich zu und verlieren dann während der Brunft im Schnitt wieder 25 % ihres Körpergewichts. Weibliche Tiere haben keine so großen Gewichtsschwankungen über das Jahr. Hier handelt es sich in der Regel nur um etwa 7 Kg plus-minus. Im Januar haben sie das niedrigste, von September an bis November das höchste jahreszeitliche Körpergewicht. In dieser Zeit wird von den männlichen Tieren so viel Speicherfett angesetzt, das die Tiere am Hals deutliche Speckfalten tragen. Zu Körperbau und Farbe möchte ich weiter nichts ausführen, zumal man die Fellfarben der Tiere, passend zu den jeweiligen Jahreszeiten, sehr gut auf meinen Fotos sehen kann. Sogenannte Fellanomalien kommen bei Damhirschen sehr häufig vor, was man ebenfalls sehr gut sehen kann. Die Brunft bei Damhirschen fällt, je nach Außentemperatur, auf frühestens Mitte Oktober, aber eher in den November. Während dieser Zeit sind die Tiere dermaßen Testosteron gesteuert und suchen buchstäblich die Auseinandersetzung mit anderen Männchen. In dieser Zeit sollte man sich nur in gebührenden Abstand der Tiere bewegen, um nicht in so ein Gerangel zu geraten. Eins ist jedenfalls sicher, für mich sind sie die zweifellos schönsten Hirsche unserer Heimat.