Meine Region - Finkensee - Rodgau Jügesheim mit Umgebung

 

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Der Finkensee in Rodgau Jügesheim ist ein sehr kleiner Biotop in der Rodau Aue, der selbst bei Google Earth nur mit Kenntniss des Gebietes, direkt neben dem Flüsschen Rodau, auszumachen ist. Dieses Gebiet ist bekannt für seine abwechslungsreiche und teilweise sehr seltene Vogelwelt. Ich selbst kam erst in 2016 das erste Mal hierher, da unsere Vogelbeobachter im Kreis Offenbach dort Ende Juli und Anfang August einen juvenilen Nachtreiher ausmachten, der sich fast 6 Wochen dort aufhielt. Das war schon eine Sensation, denn nachweislich wurde in diesem Gebiet seit 1996 kein derartiger Vogel mehr beobachtet. Außerdem "war" dieses Gebiet ein Brutplatz von einigen Eisvögeln, der dann auch noch durch eine ziemlich unüberlegte Maßnahme der Stadt Rodgau oder den zuständigen Behörden Ende des Jahres 2016, völlig zerstört wurde. Anstelle zuerst den vorhandenen und den von der Rodau eingeschwemmten Müll fachgerecht zu entsorgen und das Gebiet zu "dieser" Zeit zu reinigen, machte man sich an dem Hang Richtung Osten zu schaffen und zerstörte damit alle möglichen Brutplätze der Eisvögel. Zudem wurde auf Teufel komm raus auch noch Schilf und Buschwerk entfernt und es sah nach dieser Aktion nur noch entsetzlich aus. Seltsamerweise hatte man damals nicht mal den Versuch gemacht, den sichtbaren Müll nur teilweise mit zu entfernen. Für uns alle, die damals vor dem kleinen Gewässer standen, war damit eigentlich klar, dass dieses Gebiet für die nächsten Jahre als Biotop erledigt ist. In 2017 war ich zweimal hier und auch einmal in 2018. Es kam wie es kommen musste. Das Biotop war keines mehr und noch mehr Müll war sichtbar. Keine seltenen Vögel mehr, auch keine Eisvögel! Mit etwas Glück kommt hier heute mal ein Graureiher, ein paar Stockenten und mal ein Nutria vorbei, die sich eigentlich in jeder Pfütze wohlfühlen. Lese ich jetzt den dazugehörigen Artikel in der Offenbach Post vom 5. Mai 2018, muss ich wirklich daran zweifeln das man hier überhaupt etwas für den Naturschutz tun möchte. "So könnte man jetzt ja die Vögel stören die dort brüten!", so die Offenbach Post und man suche dringend nach einer Lösung! Dazu muss man wissen das die Behörden 1995 das gesamte Areal zur Überschwemmungszone erklärten und man es seit dem Jahr 2000 zum Landschaftsschutzgebiet erklärte. Diese Zonen sind heute, in Zeiten des Klimawandels, wichtiger denn je. Es bleibt also zu vermuten das dieser Aspekt heute in jeder Hinsicht im Vordergrund steht. Allerdings ist dieser Bereich im Sommer sehr stark frequentiert. Alleine an den Tagen meiner Fotoaufnahmen im August waren hier massenweise Fußgänger und Radfahrer unterwegs. Naturschutz und Freizeitnutzung vertragen sich heute leider nicht mehr, diese Erfahrung kann man überall machen. Die Folge, immer mehr Naturschutzgebiete müssen eingezäunt werden, damit die Tiere ihre Ruhe finden. Solange wir in den Köpfen der Bevölkerung kein vollständiges Umdenken erreichen und dies fängt bei der Erziehung an, werden alle Bemühungen nur ein Kompromiss sein, unsere Umwelt ein Stückchen besser zu schützen. Wer möchte kann hier gerne noch den offiziellen Artikel der >>> Offenbach Post <<< zum Thema lesen. Ich werde dieses Gebiet auch weiterhin im Auge behalten und ggf. neu berichten.

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