Rotfuchs - Vulpes vulpes
Alle Fotos 2017 - 2020 aus dem Wildpark Alte Fasanerie Klein Auheim
Der Rotfuchs, auch Reineke genannt, ist überaus schlau und fast auf jedem Kontinent zu Hause. Das heißt, auf der kompletten Nordhalbkugel, in Australien und sogar den Falklands kommen Rotfüchse vor. Eigentlich bedeutet Reineke "der durch seine Schlauheit unüberwindliche!" und es ist wirklich so. Kaum ein Wildtier bei uns ist so überaus anpassungsfähig und intelligent, wie der Rotfuchs. Dazu ein Beispiel. In London schätzt man die Anzahl der Rotfüchse mittlerweile auf etwa 30.000 Individuen und das in einer Großstadt. Viele der dort lebenden Füchse sind sogar handzahm, was beim Fuchs alles andere als selbstverständlich ist. Sicher ist dies bei ihm eine Überlebensstrategie, die er peinlich genau plant. Im Regelfall sind Füchse sehr scheu und Menschen gegenüber, überaus vorsichtig und mit Recht auch misstrauisch. Vor drei Jahren hatten wir per Zufall einen Fuchsbau auf einem Scheunengelände ausgemacht und ich weiß nicht wie viele Stunden wir dort gesessen hatten, um einen Fuchs und einen Teil seiner Welpen zu Gesicht zu bekommen. Aber erst einmal zu den Fakten. Der Rotfuchs gehört zur Ordnung der Raubtiere (Carnivora) und zu den Hundeartigen (Canidae). Weltweit ist er der weit verbreiteste Wildhund und besiedelt Wälder, Buschland, freie Flure, Halbwüsten und Felder. Selbst an der Küste und im Hochgebirge trifft man ihn an. Wie der Name schon sagt haben Rotfüchse ein rotbraunes Fell, das je nach Jahreszeit, Alter und Standort schon mal heller oder dunkler sein kann. Seine Wangen, die Brust, der Bauch und die Beininnenseiten sind weiß gefärbt. Ausgewachsene Rotfuchsmännchen tragen sehr schöne Gesichtsmasken mit einem hell abgesetzten Kragen. Dazu haben alle Füchse auffallend buschige Schwänze, oft mit einem interessanten Farbmix der oben genannte Farben. Die Beine sind in der Regel schwarz gefärbt. Füchse haben ein schlankes Gesicht mit spitzer Schnauze und allzeit aufgerichtete Ohren. In der Regel werden Füchse bis zu 40 cm hoch und zwischen 60 und 75 cm lang. Fähen sind etwas kleiner als die Männchen. Ein ausgewachsenes Männchen kann dann bis zu 7 Kg auf die Waage bringen. Füchse sind grundsätzlich Allesfresser und ernähren sich von kleineren Wirbellosen, bis etwa Hasengröße, von Insekten, Vögeln, Fröschen und von Früchten und Beeren aller Art. Selbst Aas wird gerne angenommen. Füchse leben einzelgängerisch und gehen grundsätzlich alleine auf die Jagd. Dabei sind sie überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Während der Ranz (Paarungszeit) treffen Fähen mit Rüden zusammen und ziehen die etwa 3 bis 5 Welpen zusammen auf. Die Welpen sind dann bereits mit 4 Monaten weitestgehend selbstständig und völlig entwöhnt. Danach gehen sie ihre eigenen Wege und suchen sich eigene Reviere. Leider ist die Sterblichkeitsrate bei jungen Füchsen sehr hoch, sodass man davon ausgehen kann, das nur etwa jedes zweite Jungtier überlebt. Zudem werden Füchse nur durchschnittlich etwa 6 Jahre alt. Verschiedene Viren, der Fuchsbandwurm und die Tollwut setzt den derzeitigen Beständen immer wieder stark zu. Dazu kommt, dass die Tiere immer noch bejagt werden, obwohl es eigentlich keinen vernünftigen Grund mehr dafür gibt, denn Fuchspelze werden heute glücklicherweise nicht mehr verwendet. Man kann derzeit davon ausgehen, das ca. 200.000 Tiere jährlich getötet werden. Besonders anzuprangern ist die in England verbreitete traditionelle Fuchsjagd mit Hunden, die eigentlich längst verboten werden müsste.