Schwarzer Brüllaffe -  Alouatta caraya

 

Alle Fotos aus dem Zoo Frankfurt am Main 2014

 

 

Der Schwarze Brüllaffe ist ein Neuweltaffe und kommt aus Südamerika. Dort leben sie überwiegend im mittleren und südlichen Brasilien, im östlichen Bolivien und im östlichen Paraguay. Einige Populationen gibt es noch im nördlichen Argentinien. Wie andere Brüllaffen auch sind sie Primaten innerhalb der Klammerschwanzaffen. Insgesamt gibt es 10 Brüllaffen Arten. Diese Tiere sind sehr kräftig gebaut, die durchschnittliche Kopfrumpflänge liegt bei 50 cm, dazu kommt ein recht langer Schwanz, der mindestens gleichlang oder länger wie der Körper ist. Ein typischer Greifschwanz, der am hinteren unteren Ende unbehaart ist. Dabei wiegen diese Tiere durchschnittlich etwa 4,5 Kg. Die Gliedmaßen der Schwarzen Brüllaffen sind lang und ebenfalls kräftig ausgebildet. Bei ihnen gibt es einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus. Nur die Männchen tragen das dichte, tiefschwarze und mittellange Fell, während die Weibchen gelblich braun bis oliv gefärbt sind. Das Gesicht beider Geschlechter ist nicht behaart und ebenfalls dunkel, beim Männchen tiefschwarz gefärbt. Bei Brüllaffen generell gibt es noch eine Besonderheit, denn das Zungenbein und der Schildknorpel des Kehlkopfes ist extrem stark vergrößert. Die Sinnesleistung bei Brüllaffen ist sehr interessant, da einige Gene bei ihnen durch Mutationen deaktiviert sind, die bei Säugetieren normalerweise zur Verbesserung des Geruchsinns dienen. Dafür ist ihr Farbsinn wie beim Menschen und bei Altweltaffen trichromatisch. Das heißt, ihre Netzhaut ist mit drei verschiedenartigen Zapfen als Farbrezeptoren ausgestattet. Aus diesen drei L-, M- und S-Zapfen erstellt dann ihr Gehirn, bei ausreichenden Lichtverhältnissen, ein Farbbild. Brüllaffen sind generell Baumbewohner und bevorzugen trocknere, savannenartige Gebiete mit Laubbäumen. Sie sind reine Pflanzenfresser, die sich überwiegend von Blättern ernähren. Zeitweise werden auch Früchte und Knospen gefressen, je nach Angebot der Jahreszeiten. Insgesamt sind Brüllaffen ziemlich träge. Sie springen sehr wenig, sind aber sehr gewandte Kletterer die sehr viele Ruhepausen einlegen. Ob dies nur an ihrer einseitigen Ernährung liegt ist nicht eindeutig geklärt. Mit ihrem kräftigen Schwanz sind sie in der Lage in den Bäumen hängend zu fressen und haben dabei noch beide Hände frei. Ihr berühmtes Brüllen hört man eigentlich selten und meistens nur am frühen Morgen. Es dient dazu andere Brüllaffen Gruppen auf den eigenen Standort aufmerksam zu machen. Brüllaffen leben in der Regel in kleineren Gruppen von 5 bis 10, in Ausnahmefällen auch bis zu 20 Individuen. Dabei ist der Männchen-Weibchen Anteil immer etwa gleich. Nach der Paarung beträgt die Tragzeit etwa 190 Tage. Danach wird ein einzelnes Jungtier geboren das zunächst eine goldgelbe Farbe hat und bei der Geburt nur etwa 125 Gramm wiegt. Danach betreut die Mutter das Jungtier etwa ein Jahr lang ohne das Männchen, das auch hier nicht mehr erwünscht ist. In der Folgezeit gehen die dann bereits umgefärbten Jungtiere ihre eigenen Wege. Schwarze Brüllaffen sind in der Lage ihren Lebensraum sehr gut, auch dem Menschen, anzupassen und es gibt derzeit noch relativ große Bestände dieser Art. Auch die IUCN bestätigt diese Art als nicht gefährdet. Im Zoo Frankfurt am Main leben sie in der großen Freianlage der Brillenbären und halten sich dort meistens in der riesigen Platane auf. Leider kann man sie dort aufgrund schlechter Einsicht und permanenten Gegenlicht, nur ziemlich schlecht fotografieren. Ich hatte einmal Glück als die gesamte Gruppe ihr Haus verließ und zur Platane wechselte. Hierbei entstanden die folgenden Fotos.

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