Sumatratiger - Panthera tigris sumatrae
Alle Fotos 2012 - 2018 aus dem Zoo Frankfurt am Main
Tiger sind ein weiteres Paradebeispiel menschlicher Kunst eine Art auszurotten! Gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch geschätzt 100.000 Tiger aller sechs noch lebenden Unterarten, so waren es 2010, zum Ende des chinesischen Jahr des Tigers, nur noch 3200 Individuen, die in freier Wildbahn lebten. Ich denke diese Zahlen zeigen eine dramatische Entwicklung an, die offensichtlich auch nicht mehr aufzuhalten ist. Dazu kommen noch geschätzt 20.000 Tiger die in Gefangenschaft gehalten werden. Wahrscheinlich sind es heute sogar noch weniger Tiger, da diese Zahlen aus dem Jahr 2014 und 2016 stammen. Tiger sind die größten Raubkatzen der Erde. Ihr kleinster Vertreter ist der Sumatratiger, der endemisch auf der indonesischen Insel Sumatra vorkommt. Ihr natürlicher Lebensraum sind die dichten Regenwälder im Hoch- und Tiefland, da wo sie noch vorhanden sind. Ferner kommen sie in einigen Torfmoorregenwäldern und Sümpfen vor. Für die Tiger ist es leider schon fünf nach zwölf! Sumatratiger finden sich natürlich in der roten Liste der IUCN mit dem Status "vom Aussterben bedroht!", CITES: im Anhang1 und in der Europäischen Artenschutzverordnung (EG-Verordnung 338/97): Anhang A. Trotzdem scheint der Mensch nicht in der Lage zu sein, an dieser Situation etwas zu ändern und die Tendenz ist weiter abnehmend. So gibt es derzeit nur noch geschätzt 371 Exemplare dieser Art, allerdings stammen auch diese Zahlen aus dem Jahr 2016! Grund für ihre systematische Vernichtung ist in erster Linie ein sehr großer Lebensraumverlust, durch die Abholzung von Regenwäldern und die Jagd auf sie. Wilderei, der illegale Handel mit Tigern und Tigerprodukten und letztlich der Aberglaube, besonders in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sumatratiger ernähren sie sich überwiegend von Großsäugetieren, also Huftieren und Kleinsäugetieren aller Art. Große Wasservögel, Affen, Reptilien und Fische werden zwar auch, aber seltener gefressen. Allerdings ist der Rückgang ihrer Beutetiere und ihre Nahrungssituation auch schon recht besorgniserregend. Genetisch gibt es bei ihnen starke Abweichungen gegenüber Unterarten die auf dem Festland vorkommen. Der Grund hierfür dürfte sein, das Sumatratiger durch die letzte Eiszeit, dem Übergang vom Pleistozän zum Holozän vor 12.000 bis 6.000 Jahren und dem damit verbundenen Anstieg des Meeresspiegels, von anderen Tiger Arten getrennt wurden. Derzeit leben die letzten Sumatratiger über die ganze Insel verstreut, auf der Suche nach den letzten Rückzugsgebieten, die sie meistens nur noch in Nationalparks finden. Sumatratiger Männchen erreichen eine Gesamtlänge von 240 bis 250 cm und wiegen dann bis zu 140 Kg, während die Weibchen nur 215 bis 230 cm erreichen und dann maximal 90 Kg wiegen. Ihr Fell ist relativ kurz, dicht und wesentlich intensiver gefärbt, wie bei den anderen Tiger Arten. Die Grundfarbe ist ein orangegelb oder ockergelb, mit vielen breiten und tiefschwarzen Streifen, die doppelt und dreifach vorkommen. Die Tiere haben ein verlängertes Brustfell und tragen eine leichte Mähne, bzw. einen Backenbart, mit einer Haarlänge von etwa 13 cm. Die Unterseite der Tiere und die Innenseite der Beine sind cremeweiß gefärbt. Der geringelte Schwanz hat 8 bis 10 schwarze Ringe. Insgesamt erscheinen deshalb die Sumatratiger dadurch dunkler, als andere Vertreter ihrer Gattung. Sumatratiger sind sehr gute Schwimmer und alles andere als wasserscheu. Zwischen ihren Zehen haben sie sogar Schwimmhäute. Sumatratiger haben die kürzeste Zeit der Trächtigkeit aller Tiger. Nach 100 Tagen werden bei ihnen bis zu zwei Junge geboren. Ihr Alter in freier Wildbahn beträgt etwa 15 Jahre, in Gefangenschaft können sie 20 und mehr Jahre alt werden. Angesichts ihrer Lebenssituation ist es nur zu begrüßen das sie in Zoos gehalten und auch nachgezüchtet werden. Diese Tiere werden dort artgerecht, soweit dies möglich ist, gehalten. Fast alle Zoos beteiligen sich heute an internationalen Zuchtprogrammen, letztlich auch zur Rettung der Art!