Watvögel - aus dem Zoo Vivarium Darmstadt

 

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Watvögel, auch Limikolen und Regenpfeiferartige genannt, sind in ihrem Aussehen eine sehr viel gestaltige Gruppe von Vögeln, die aus vielen Familie und Gattungen bestehen. Sie sind teilweise auch einheimische Vögel, die in Bereichen unserer nördlichen Küsten, an Nord- und Ostsee vorkommen. Allerdings haben diese, trotz unterschiedlichen Aussehens, sehr viel gemeinsam. Zunächst sind es die langen Beine und die langen Schnäbel dieser Vögel, die sie eigentlich schon unverwechselbar machen. Bei allen sind das Gaumendach und der Stimmapparat nahezu gleich angelegt und das Brustbein hat keine nach innen weisende Knochenfortsätze. Ferner haben die Flügel immer 11 Handschwingen und mindestens 12 bis 26 Steuerfedern. Es gibt noch weit mehr morphologische Besonderheiten, aber ich denke das reicht zum Erkennen von Watvögeln, erst einmal aus. Der Großteil aller Watvögel sind Zugvögel, oder zumindest Langstreckenflieger. Dazu haben sie lange und dünne Flügel, die spitz zulaufen. Ausnahmen sind hier nur die Kiebitze. Besondere Funktionen haben die großen Nasendrüsen, bei Watvögeln die an der Küste leben. Durch sie wird überschüssiges Salz aus dem Meer ausgeschieden. Interessant ist auch die Funktion der Bürzeldrüse, die ein Sekret produziert. Dieses wird bei der Fellpflege mit dem Schnabel über das komplette Gefieder verteilt, um die wasserabweisenden Eigenschaften des Gefieders zu verbessern. Wo das mit dem Schnabel nicht funktioniert, wird mit den Füßen weiter gearbeitet. Das Strecken der Beine unter dem ausgestreckten Flügel, ist beispielsweise so ein Vorgang. Zu den einheimischen Arten gehören vier Familien, das sind die Säbelschnäbler, die Austernfischer, die Schnepfenvögel und die Regenpfeifer. Sie leben fast alle in Küstennähe und in offenen Landschaften. Für mich sind hier heute nur die Arten relevant, die auch überwiegend in Zoos gezeigt werden. Dazu gehört, der Säbelschnäbler, der Stelzenläufer, der Rotschenkel, der Gelbschenkel und der Kiebitz. Das Watt und überschwemmte Küstenflächen bieten für diese Arten die besten Nahrungsbedingungen. Es werden Wirbellose, also Krebstiere aller Art, Insekten und ihre Larven, Würmer, einschließlich Ringel-, Borsten- und Wattwurm und kleine Fische gefressen. Dazu kommen noch alle Arten von Mollusken, Schnecken, Artemia und Daphnien. Abhängig ist dies auch von der Beschaffenheit des Sediments und was darin zu finden ist. Säbelschnäbler bewegen dabei den Schnabel, etwa zwei bis drei cm tief  im Wasser und im Sediment, seitwärts mähend hin und her und bei jeder Mähbewegung werden dabei mindestens 30 Quadratzentimeter Schlamm und Wasser abgetastet. Andere Watvögel picken ihre Nahrung, ernähren sich aber sehr ähnlich, vielleicht auch noch mit anderen Vorlieben. Einige Watvögel kommen auch fast das ganze Jahr an flachen Seen und Sümpfen im Inland vor, hier konnte ich schon so einige Arten im hessischen Bingenheimer Ried und anderswo beobachten. Während des Vogelflugs im Frühjahr und Herbst, kommt es hier auch regelmäßig vor, das große Flugverbände in diesen Gebieten Rast machen und manches Mal, je nach Wetterlage und Bedingungen, auch länger bleiben. Gerade im südwestlichen Hessen kommt es, wegen der milden Wintertemperaturen, immer häufiger vor, das einige Wasservögel hier überwintern und gar nicht mehr in ihre südlicheren Winterquartiere fliegen. Der Zoo Vivarium in Darmstadt hat eine wundervolle Anlage, die einer Küstenlandschaft nachempfunden wurde. Dort leben Säbelschnäbler, Stelzenläufer, Rotschenkel, Kiebitz und Austernfischer. Regelmäßig kommt es hier auch zu Nachzuchten bei den Säbelschnäblern, die ich selbst schon bei der Aufzucht beobachtet und fotografiert hatte. Wer mehr über diese Vögel erfahren möchte, der findet im Internet unter Watvogel, Regenpfeiferartige und Limikolen, eine Reihe sehr guter Internet-Seiten zum Thema!

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