Weißstorch Ciconia ciconia

 

Alle Fotos 2013 - 2021 aus dem Wildpark Alte Fasanerie Klein Auheim

 

 

Im Jahr 1988, das war der absolute Tiefpunkt der Storchbestände in Deutschland, hätte kaum jemand geglaubt das er jemals zu uns zurückkehren würde. Sieht man die Storchbestände heute, kann man fast wieder aufatmen. Trotzdem brauchen diese Vögel auch weiterhin unbedingt unsere Hilfe. Kaum jemand hatte sich seither so für den Storch eingesetzt wie der NABU und ihn zu noch dazu, oder gerade deswegen, zu seinem Wappentier gemacht. Grundsätzlich ist Adebar oder der Klapperstorch, wie man ihn auch nennt, weiß gefärbt. Nur die Oberflügeldecken und die Schwungfedern sind tiefschwarz. Schnabel und Beine sind rot gefärbt, es sei denn es handelt sich um Jungtiere und einjährige Störche. Bei den Jungtieren ist die Schnabelfarbe schwarz und färbt sich dann erst langsam rot. An einer rot-schwarzen Färbung der Schnäbel erkennt man die Jungtiere auch noch zum Ende der Saison, bevor sie ihre erste große Reise antreten. Ein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus zeigt sich nicht bei ihnen, Männchen und Weibchen sind optisch kaum zu unterscheiden. Zwar haben die Männchen etwas längere Schnäbel, was aber während einer Beobachtung kaum zu ermitteln ist. Störche gehören zu den Schreitvögeln und erreichen ein Gewicht von ca. 2,5 bis 4,5 Kg. Dabei sind sie stehend zwischen 80 und 100 cm hoch und erreichen eine Flügelspannweite von gut 200 cm. Die Stimmen dieser Vögel sind nur sehr schwach ausgeprägt. Zu Kommunikation mit dem Partner wird zu allen möglichen Anlässen mit dem Schnabel geklappert. So zur Begrüßung des Partners, zur Verteidigung gegen Nestkonkurrenten und natürlich auch zum Balzritual. Störche ernähren sich sehr vielseitig und sind keineswegs nur auf Frösche fixiert. Zu ihrem Nahrungsspektrum gehören Regenwürmer, alle möglichen Insekten, Lurche, Frösche, Fische, Mäuse, Ratten und verschiedene kleinere Reptilien, wie Eidechsen und kleinere Schlangen. Leider fressen sie aber auch die Eier und Nestlinge anderer Vögel. Als Nahrungsopportunist ist der Storch sehr anpassungsfähig und nimmt was ihm sein Lebensraum bietet, im Zweifelsfall auch Aas. Störche die an unseren Küsten leben ernähren sich häufig aus dem Watt und fressen dann auch Krebstiere und Seefische. Dabei ist die Jagdmethode ähnlich wie bei den Reihern. Der Storch watet durch Wiesen und Sümpfe und schlägt stoßartig, aber höchst präzise zu. Im seichten Wasser durchschnäbelt er das Wasser, mehr nach der Zufallsmethode, um an geeignete Nahrung zu kommen. Selbst in der Hocke lauert er häufig auch vor Mäuselöchern, um die Tiere bei deren Erscheinen gezielt abzugreifen. Es gehört nun mal zu seiner Überlebensstrategie, auf alles vorbereitet zu sein, auch auf trockene Zeiten. Weißstörche können ein sehr hohes Alter von über 35 Jahren erreichen. Sie bevorzugen offene und möglichst wasserreiche Landschaften. Im Alter von 4 Jahren werden Störche Geschlechtsreif. Sie errichten ihre Horste bevorzugt in größerer Höhe. Dazu gehören Felsvorsprünge, Gebäude, Bäume und auch Strommaste. Allerdings wird von den zurückkommenden Männchen immer zuerst das Nahrungsangebot ausgelotet. Ist dies gesichert, benutzen die treuen Storchenpaare über viele Jahrzehnte immer wieder die gleichen Horste. Tritt allerdings eine Nahrungsverknappung in ihren angestammten Gebieten ein, sind sie auch sehr schnell wieder vollständig verschwunden. Es gilt daher, Lebensräume für diese Tiere zu erhalten und neue zu schaffen! Die Brutzeit der Störche beginnt Anfang April und geht dann bis Anfang August. In dieser Zeit werden in der Regel 3 bis 7 Eier gelegt und von beiden Partnern bis zu 33 Tage bebrütet. Danach schlüpfen im Schnitt 2 bis 3 Jungtiere, die eine Nestlingszeit von 58 bis 64 Tage durchleben, bevor sie dann ihre eigenen Wege gehen. Übrigens spielt bei Störchen eine hohe menschliche Besiedlungsdichte keine Rolle beim Bruterfolg! Wer mehr über unsere Störche erfahren möchte, sollte hier weiter lesen. >>> Der Weißstorch - NABU <<<

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