Zwergotter - Aonyx cinerea

 

Alle Fotos aus dem Zoo Vivarium Darmstadt

und dem Zoo Frankfurt am Main 2012 - 2020

 

Wer kennt sie nicht, diese possierlichen Otter! Dabei ist es fast schon egal um welche Art es sich dabei handelt. Otter werden in erster Linie auch Wassermarder (Lutrinae) genannt und sind Raubtiere. Im Prinzip sind sie eine amphibisch lebende Unterart der Marder (Mustelidae) und werden auch Fingerotter genannt. Beobachtet man ihre Pfoten genau, sehen diese wie menschliche Hände aus, mit richtigen kleinen Fingernägeln, die nicht über die Fingerkuppen ragen und bei denen es sich aber um ganz kurze Krallen handelt. Es gibt weltweit 13 Otter-Arten, von denen der südamerikanische Riesenotter und der im Kalifornischen Kelp lebende Seeotter, die größten ihrer Art sind. Der kleinste Otter ist der hier beschriebene Asiatische Zwergotter. Wie alle Otter leben die Zwergotter auch nur am oder im Wasser. Wie unsere heimischen Fischotter sind sie sehr schlank und stromlinienförmig gebaut. Der Kopf ist leicht abgeflacht und relativ breit. Die Ohren sind klein und rundlich und können beim Tauchen verschlossen werden. Ihr Fell ist eines der dichtesten aller Säugetier-Arten und absolut wasserundurchlässig. Erreicht wird dies nur durch die Unterwolle und einer leicht glänzenden Deckschicht. Die Farbe der Oberseite des Fells ist dunkelgrau, graubraun bis zu braun, wobei die Bauchseite wesentlich heller gefärbt ist, bis hin zu einem weißen Kinn. Zwischen ihren Fingern haben sie kleine Schwimmhäute, zum besseren manövrieren unter Wasser. Allerdings sind diese wirklich sehr klein im Vergleich zu anderen Otter-Arten. Zwergotter verfügen über sehr bewegliche Hände und Finger und sie sind damit spielend in der Lage, alle mögliche Gegenstände, auch Steine, fest in der Hand zu halten. Im Wasser benutzen sie diese empfindlichen Hände um den Untergrund aufzuwühlen und nach geeigneter Nahrung abzutasten. Ihre Kopfrumpflänge beträgt etwa 40 bis maximal 60 cm, hinzu kommt noch der Schwanz, der dann noch 25 bis 35 cm lang ist. Dabei erreichen die Tiere ein Gewicht von etwa 3 bis 5 Kg, selten auch noch etwas mehr. Wie schon angeführt kommen Zwergotter in Asien vor, besonders in Indien, Sri Lanka, der Malayischen Halbinsel und in Südostasien. Weitere Populationen gibt es noch in Indonesien, Chinas Süden bis zu den Philippinen. Dort leben sie an Seen, Flussmündungen und selbst am Meer kommen Zwergotter vor. Voraussetzung sind Gebiete die viele Versteckmöglichkeiten bieten, wie dichtes Gestrüpp und Sträucher. Zwergotter sind gesellige und verspielte Tiere die in kleineren Familienverbänden von 9 bis 12 Individuen leben. Dabei sind immer mehrere Jungtiere die dann auch mehrere Jahre im Familienverband bleiben, bevor sie sich neu orientieren und eigene Wege gehen. Während dieser Zeit kümmern sie sich mit um die Aufzucht neuer Jungtiere. Ihre Hauptnahrung besteht aus Muscheln, Krebsen, Schnecken und Fischen. Vielerorts werden sie vom Menschen geduldet und so sind sie besonders in Reisplantagen sehr beliebte Gäste. Dort beseitigen sie Krebse und andere schädliche Kleintiere. Gelegentlich werden sie mancherorts auch zum Fischfang abgerichtet. Die Paarung ist bei Zwergottern eigentlich das ganze Jahr möglich. Nach einer Tragzeit von 63 bis 75 Tagen kommen 1 bis 5 Jungtiere zur Welt. Diese benötigen dann selbst etwa ein bis zwei Jahre bis zur eigenen Geschlechtsreife. Zwergotter werden sehr gerne in Zoos gehalten und sind recht leicht zur Nachzucht zu bringen. Dem Menschen gegenüber können sie sehr zutraulich werden. Allerdings können sie mit ihrem kräftigen Gebiss und den scharfen Zähnen auch ziemlich gut zubeißen. In der Regel werden sie ungefähr 15 Jahre alt. Insgesamt gibt es noch relativ gute Bestände dieser Art. Allerdings leiden auch sie zunehmend unter Lebensraumverlust, so dass man sie derzeit schon als gefährdet einstuft.  

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